Damit es leichter für dich ist,
wenn du mich töten musst.

- Walker

Walker

Romantasy, die unter die Haut geht - als Einzelband mit 316 Seiten im 14. Jahrhundert.
Beinhaltet Dual POVs, Liebe auf den ersten Blick und er verliert zuerst sein Herz.
Somit ist Walker ideal für alle, die ...

... in fremde Zeiten reisen und
... echte Verbindungen spüren wollen.
... leichte Fantasy mit emotionaler Tiefe suchen.
... das Kribbeln einer ersten Liebe spüren möchten.
... gerne an bittersweeten Geschichten wachsen.

 

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Walker
Seit 11.10.2024

Geächtet und gequält - das Leben eines Walkers.

Durch ein seltenes Gen dazu verdammt, sich eines unbestimmten Tages ihrem Zerstörungswahn hinzugeben, gelten Walker als gefährlich. Sie zu töten bleibt die beste Wahl.

Vom Glück gesegnet, darf er leben.
Doch nach einem schicksalhaften Ereignis in seinem Dorf, droht ihm das Ende. Von Furcht getrieben bleibt nur die Flucht. Eine Reise ins Ungewisse mit einem Neuanfang als einziges Ziel. Was er jedoch findet, ist mehr, als er je zu hoffen wagte. Plötzlich nicht mehr bereit, seinem lang erwarteten Schicksal entgegenzutreten, stellt sich ihm eine Frage:
Wie weit darfst du gehen, wenn du dem Tode geweiht bist?

Leseprobe: Walker

Kapitel 1
(Eine Version zum Download folgt)

Die Nacht war längst über das Land hereingebrochen, als Nathaniel das Gefängnis betrat, in dem sie seinen besten Freund gefangen hielten. Der Geruch von Stroh und Pferdeäpfeln hing in der kalten Herbstluft und dazwischen lagen die Geräusche vom Schnauben und Kauen der drei Pferde, die hier untergebracht waren. Denn das Gefängnis war nicht mehr als ein kleiner Stall, der zu der Hofstätte eines alten Dorfes gehörte. Dort, wo sie gemeinsam aufwuchsen.

Es war ein idyllisches, ruhiges Dorf. Angelegt um einen kleinen Teich inmitten eines Laubwaldes, der jetzt, zur goldenen Jahreszeit, einen malerischen Anblick bot. Wäre da nicht der gewaltige Schatten, der insbesondere Nathaniel den Blick für diese Pracht nahm. Er fühlte sich den Bewohnern, die ihn von Kindheit an begleitet hatten, schon lange nicht mehr zugehörig, und sein gefangen genommener Freund stellte einen der Hauptgründe dafür dar.

Nathaniel ging an den Pferden vorbei, ohne ihnen Beachtung zu schenken. Sein Weg führte ihn geradewegs zu der kleinen Box am Ende des Stalles, in der sie normalerweise nur das Tierfutter lagerten – und heute auch seinen Freund.

Der junge Mann kniete gut sichtbar hinter einem einfachen Querbalken, der als Abtrennung diente. Seine Hände hatte man ihm auf den Rücken gefesselt und an einen Stützpfeiler gebunden. Sein Gesicht war verdeckt von der weiten Kapuze seines Umhangs. Er rührte sich keine Handbreit. Selbst dann nicht, als Nathaniel sich unter der Holzstange hindurch duckte, die als Tür fungierte und an ihn herantrat.

»Sie sprechen immer noch über dich«, sagte er leise, während er vor seinem Freund in die Hocke ging. »Bis morgen werden sie wohl kein anderes Thema finden.«

Sein Freund antwortete nicht. Wie immer. Nathaniel konnte sich nicht daran erinnern, ihn jemals sprechen gehört zu haben. Erst recht nicht in den vergangenen drei Jahren, in denen sie immer weniger miteinander zu tun gehabt hatten.

Interessiert hatte es ihn nie, und so war es auch jetzt, als er den Dolch aus dem Holster seines Ledergürtels zog. Die silberne Klinge funkelte im Licht der einsamen Fackel, die den Stall erhellte, und der Griff, der mit saphirblauen Bändern verziert war, lag angenehm weich in seiner Hand.

Er streckte den linken Arm aus und schob mit der Klingenspitze die Kapuze zurück; legte die Sicht auf verschiedenfarbige Augen frei, die ihm leer entgegenblickten. Blau und Grün. Wie das Wasser eines klaren Bergsees und das Blätterdach des Waldes an einem warmen Sommertag. Zwei auffällige Farben, die die Schuld an dem Leid ihres Besitzers trugen. Obgleich dieser sein Schicksal längst akzeptiert hatte. Ein Schicksal, das vom Tod erzählte.

Der Anblick dessen, was seinen Freund als das verriet, was er war – ein Walker – verunsicherte Nathaniel jedoch nicht im Geringsten. Stattdessen empfand er Wut. Wut darüber, dass die Bewohner des Dorfes so unbekümmert über das Leben seines Freundes entschieden hatten, und Wut darüber, dass Walker, der den Namen seines Fluchs trug, sich seinem Ende so kampflos entgegenstellte.

Getrieben von diesen Gefühlen ließ Nathaniel die Klinge vorschnellen und durchtrennte mit einer einzigen Bewegung die Seile, die Walkers Hände auf dem Rücken zusammenhielten. Im selben Moment gab eines der Pferde ein zufriedenes Schnauben von sich, als würde es befürworten, was Nathaniel soeben getan hatte.

Auch in Walker kam Leben, denn er schaute überrascht zu ihm auf, während er sich die Handgelenke rieb. Die Fesseln hatten tiefe Abdrücke auf seiner Haut hinterlassen und seine Hände waren verfärbt von dem angestauten Blut.

»Was? Dachtest du, ich lasse dich hier sterben?« Nathaniel musterte ihn. Ein Schmunzeln huschte über seine trockenen Lippen. »Ich weiß, dass du es nicht getan hast. Warte, bis die nächste Wache nach dir gesehen hat und komm dann runter zum Bach.«

Ohne auf eine Reaktion zu warten, erhob er sich. Walker würde auf ihn hören, das wusste er. Deswegen brauchte er keine Antwort und blickte auch nicht zurück, als er die Box und schließlich den Stall verließ. Walker hingegen zog sich die Kapuze wieder ins Gesicht, legte die Hände zurück hinter seinen Rücken und wartete.

 

***

 

Eine richtige Wache gab es nicht. Gegen Mitternacht kam lediglich ein alter Mann, der Nathaniel und Walker vor Jahren das Fischen beigebracht hatte. Er war einer der wenigen Bewohner dieses Dorfes und gehörte zu der noch kleineren Minderheit, die Walker gegenüber zumindest neutral eingestellt gewesen war. Doch diese Neutralität hatte sich irgendwann an diesem Tag verabschiedet, und jetzt schenkte er ihm nicht mehr als einen verachtungsvollen Blick. 

Kein Lächeln. 

Kein Wort. 

Von heute an verabscheute er Walker genauso, wie jeder andere es tat. Dementsprechend zögerte Walker nicht, kurze Zeit später aufzustehen und Nathaniels Worten zu folgen.

Im Schutz der Dunkelheit huschte er die wenigen Schritte über den festgetretenen Erdboden zu dem geflochtenen Zaun, der ihr Grundstück von den Feldern trennte. 

Ehe er jedoch durch das schmale Tor trat, warf er noch einen Blick zurück.

Es war Stimmengewirr, das ihn innehalten ließ. Leise drang es durch die geschlossenen Fensterläden des aus Stämmen und Ästen erbauten Wohnhauses zu ihm nach draußen.

Verstehen konnte Walker nichts, doch darum ging es ihm auch nicht. Vielmehr zögerte er, weil die Stimmen zu seiner Familie gehörten. Gut waren die Leute nie zu ihm gewesen, trotzdem waren sie die Menschen, mit denen er sein gesamtes Leben verbracht hatte. Diese Hofstätte, dieses Dorf – es war sein Zuhause. Er war hier groß geworden und der Gedanke daran, eines Tages hier zu sterben, hatte ihm nie etwas ausgemacht. Wieso also fühlte er sich ausgerechnet jetzt, da sein langersehntes Ende zum Greifen nah war, nicht mehr bereit dazu?

Er blinzelte die aufsteigenden Tränen weg und verließ das Gehöft. Mit gesenktem Blick folgte er dem eingestampften Weg zwischen zwei Feldern hindurch, auf denen sie vor nicht allzu vielen Wochen fleißig Roggen gesät hatten, der im Sommer ihre Bäuche füllen sollte.

Walker würde davon nichts mehr mitbekommen, und schuld daran waren die Überreste des Getreidelagers, das hinter ihm lag. Der Gestank der längst erloschenen Flammen hatte ihm während seiner Stunden im Stall in der Nase gehangen und ihn daran erinnert, warum das Dorf ihn tot sehen wollte.

Dabei gab es keinerlei Beweise, die ihn als Täter überführten. Das Einzige, was seine Familie ihm vorwerfen konnte, war seine Augenfarbe. Wäre es nur das Grün oder das Blau, stünde er nicht vor den Abgründen seines Daseins, aber beide Farben zugleich besiegelten ein Schicksal, aus dem es kein Entkommen gab. Er war ein Walker. Es lag in seiner Natur, den Menschen, den Tieren und den Feldern zu schaden. Es war seine Bestimmung, das absolut Böse zu tun und alles zu vernichten, was sich ihm in den Weg stellte. Irgendwann zumindest. Irgendwann war es so weit. Wann genau dieser Zeitpunkt gekommen war, vermochte jedoch niemand zu sagen. Bis dahin lebte er wie jeder andere.

Jeder Walker wurde als normaler Mensch geboren. Sie unterschieden sich einzig und allein durch ihre verschiedenfarbigen Augen und durch die Tatsache, eines Tages ohne ersichtlichen Grund den Verstand zu verlieren. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, kam es nicht selten vor, dass sie getötet wurden, bevor sie den ersten Tag ihres Lebens hinter sich bringen konnten.

Er hatte den ersten Tag überstanden. Den ersten und siebentausendvierhundertachtunddreißig weitere. Er war zwanzig Jahre alt und langsam war es gewiss an der Zeit für ihn, seiner Natur nachzugeben.

Jedenfalls, wenn man die Dorfbewohner fragte.

Er selbst jedoch hatte bisher nicht das geringste Bedürfnis danach verspürt. Im Gegenteil, er wusste nicht einmal, wie sich diese Natur anfühlen sollte. Und doch …

Der Gedanke an das, was sie ihm antun wollten, ließ ihn schaudern. Es ergab keinen Sinn, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, und trotzdem steckte ihm ein fetter Kloß im Hals, der durch nichts verschwinden wollte. Auch nicht durch den Anblick der Katze, die friedlich seinen Weg kreuzte. Eine tote Ratte hing ihr aus dem Maul und sie schenkte Walker keinerlei Beachtung, dennoch blieb er stehen und sah dabei zu, wie das Tier mitsamt seiner Beute in der Dunkelheit des Feldes verschwand. Vollkommen geräuschlos. Würden der Mond und die Sterne nicht am schwarzen Nachthimmel leuchten, wäre sie unbemerkt an ihm vorübergegangen.

Neid nistete sich in sein Herz ein. Er mochte Katzen und wenn er die Wahl hätte, ein neues Leben anzufangen, würde er sich für das einer Katze entscheiden. In einem Körper mit vier Pfoten wäre es ihm erlaubt, in Frieden auf Erden zu wandeln, unbedroht und ungesehen. So hingegen blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Weg fortzusetzen und hinter sich zu lassen, was er so lange als Heimat bezeichnete.

Der Bach am Ende der Felder lag in Finsternis gehüllt und trennte ihr Dorf von dem dichten Wald, der sich wie ein schwarzes Loch vor Walker erhob. Er zwang sich, nicht hineinzusehen. Dafür blickte er auf der Suche nach Nathaniel angestrengt nach rechts und links, bis er seinen Freund auf einem umgestürzten Baumstamm entdeckte. In der Dunkelheit war er fast mit dem Holz verschmolzen.

Walker näherte sich ihm. Heruntergefallenes Laub raschelte unter seinen Füßen, was seine Ankunft verriet.

»Endlich.« Nathaniel sprang von seinem Platz auf und landete neben Walker auf der weichen Erde. »Lass 

uns gehen. Bis Sonnenaufgang möchte ich das östliche Dorf erreicht haben. So weit folgen die uns nie!«

Schweigend nahm Walker den Leinenbeutel entgegen, den Nathaniel ihm reichte. Er glaubte nicht daran, dass ihnen überhaupt jemand nachstellte. Insbesondere seine Abwesenheit würde dem Dorf Freude bereiten und Nathaniel bewies mit seiner Tat nur sein verräterisches Herz, weshalb auch er nicht länger erwünscht wäre.

Er beschloss, diese Gedanken für sich zu behalten.

Mit neutraler Miene setzte er sich in Bewegung und folgte seinem Freund den Pfad am Bach entlang in Richtung Osten. Dorthin, wo sie nach kurzer Zeit die Grenzen ihres Dorfes erreichten und in den Wald hineintraten, der sie willenlos willkommen hieß.

Unterdessen sprach Nathaniel ununterbrochen. Jeder Gedanke, der seinen Kopf durchquerte, kam ihm über die Lippen. Völlig unbedacht der Tiere, die im Unterholz auf sie lauern konnten.

So war es immer.

Nathaniel redete und Walker hörte zu. Es war ihre Art der Freundschaft, für die ihnen eine Menge Unverständnis entgegengebracht wurde, aber keiner von ihnen hatte sich je daran gestört. Besonders Walker nicht, der in den vergangenen drei Jahren die Befürchtung gehegt hatte, sie könnten sich auseinanderleben. 

 

***

 

Auf halber Strecke ging Nathaniel die Puste aus. Von dort an marschierten sie im Stillen weiter. Einzig und allein ihr angestrengter Atem und das Plätschern des Baches begleiteten sie durch die Dunkelheit des Waldes, in dem sie schon als Kinder oft gewesen waren. Sie hatten zwischen den Bäumen gespielt und die Gegend erkundet, obgleich sie sich in ihrer kindlichen Angst nie wirklich weit hineingewagt hatten. Für sie, die sonst nur das Dorf und die umliegenden Felder kannten, war der Wald wie ein gewaltiges Labyrinth gewesen. Ging man zu tief hinein, kam man nie wieder zurück. Ein Gedanke, auf den die beiden Männer in dieser Nacht setzten, denn genau das wollten sie nicht. Nie mehr. Damals wie heute trugen sie das unbändige Bedürfnis in sich, mehr von dieser Welt zu sehen, und endlich hatten sie den letzten Schritt in diese Richtung gewagt.

Das Einzige, was ihnen von hier an noch im Wege stand, war die Anstrengung. Sie beide waren müde von der Arbeit auf dem Hof und der Aufregung, die der Brand mit sich gebracht hatte. Die Erschöpfung saß ihnen in den Knochen und der Wald weigerte sich, ihnen ihre Reise leicht zu machen. Sie kletterten über Baumstämme, schlitterten Erdhaufen hinab und kämpften sich durch kniehohes Gestrüpp – alles in vollkommener Dunkelheit, denn das Laub über ihren Köpfen schloss das Sternenlicht vollkommen aus.

Trotz der vielen Hindernisse schaute Nathaniel sich regelmäßig zu Walker um, und dieser schenkte ihm jedes Mal dasselbe schiefe Lächeln. Es war immer schief. Er zog lediglich seinen linken Mundwinkel nach oben und wenn ihn etwas wirklich belustigte, schnaubte er zusätzlich durch die Nase. Aber es war ein Lächeln, und dieses bestätigte Nathaniel immer wieder darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Obwohl er wusste, dass sein Freund eines Tages getötet werden musste, vielleicht sogar durch seine Hand.

Nathaniel war klar, dass er das Schicksal nicht aufhalten konnte. Sein Rettungsversuch zögerte lediglich das Unvermeidbare hinaus, doch das war es ihm wert, solange Walker dadurch nur einen einzigen Tag länger an seiner Seite blieb.

Mit dieser Überzeugung erreichten sie in den frühen Morgenstunden das östliche Dorf. Die Sterne verblassten allmählich in der Morgendämmerung, und als sie unter dem Blätterdach hervortraten, reichte das dürftige Licht aus, um die Ruinen der Gebäude zu erkennen, die einst hier gestanden hatten. Bei einigen fehlte lediglich das Strohdach, andere hingegen waren vollständig niedergebrannt. Von den Zäunen, die einmal Gärten und Beete voneinander abgegrenzt hatten, war nichts mehr übrig, und die Wege und Felder waren über die Sommermonate von der Natur zurückerobert worden.

»Dann stimmt es wirklich.« Nathaniel hob ein zerfleddertes Seil auf, das im Gestrüpp zu ihren Füßen lag. »Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, es wieder aufzubauen.«

Walker trat an seine Seite und nickte. Dabei haftete sein Blick an der Zerstörung, die sich ihnen bot.

Sie hatten gewusst, dass sie hier niemanden mehr finden würden. Im vergangenen Frühling hatte in diesem Dorf ein einziger Walker gewütet. Mitten in der Nacht war er seiner Natur verfallen und hatte ein Feuer gelegt, das auf den Feldern und an den Holzhütten großen Schaden anrichtete. Dazu erzählten die Geschichten, er habe weitere Gebäude mit einer Axt kurz und klein geschlagen, ehe jemand den Mut sammeln konnte, ihn aufzuhalten.

Tiere wie Menschen ließen damals ihr Leben, und ihre Angehörigen hatten keine andere Möglichkeit gesehen, als ihr Land aufzugeben. Zu viel war den Flammen zum Opfer gefallen und zu schrecklich waren die Bilder, die sich in dieser Nacht ereigneten.

Die Geschichte hatte sich in Windeseile in den umliegenden Dörfern herumgesprochen und den ohnehin vorherrschenden Hass gegen die Walker geschürt. So auch bei ihnen zu Hause. Die letzten Monate waren deshalb für Walker eine einzige Höllentour gewesen, und umso mehr verurteilte Nathaniel sich dafür, nicht früher aufgebrochen zu sein.

»Lass uns einen geschützten Ort zum Schlafen suchen.« Er ließ das Seil fallen und setzte sich in Bewegung, als könne er dadurch sein schlechtes Gewissen abschütteln. 

Walker folgte ihm. Seite an Seite spazierten sie zwischen den Ruinen hindurch, bis sie am Rande des Waldes einen Verschlag fanden, der tatsächlich intakt war. Vom Zentrum des Dorfes abgeschieden, hatten die Flammen ihn offenbar verschont. Dadurch fehlten heute nur die Fensterläden und Teile vom Dach, die wohl der Witterung zum Opfer gefallen waren.

Geduckt trat Nathaniel durch den Türrahmen an der schiefhängenden Tür vorbei. Der Boden bestand aus Erde und Steinen, aber davon abgesehen konnte er nichts ausmachen, was gegen eine Übernachtung sprach.

»Hier ist gut«, gähnte er. Solange sie vor möglichem Unwetter geschützt waren, wollte er sich damit zufriedengeben. Deswegen zögerte er nicht länger, seinen Leinenbeutel in eine Ecke fallen zu lassen.

Ein dumpfer Schlag ertönte.

Zu laut, um von dem Beutel zu stammen, weshalb er sich irritiert umdrehte. Sein Blick fiel auf Walker, der neben der Tür in sich zusammengesunken war. Mit geschlossenen Augen rollte er sich gerade eng zu einer Kugel zusammen, die schnell begann, in langen, gleichmäßigen Zügen zu atmen.

Ein Anblick, der Nathaniel daran erinnerte, dass es Walker seit dem letzten Morgen nicht vergönnt gewesen war, die Augen zuzumachen. Im Gegensatz zu ihm, der mehr als nur ein Nickerchen gehalten hatte.

»Mensch.« Er ließ sich neben seinem Freund auf dem Boden nieder und nahm ihm das Gepäck aus den Händen. Heraus kramte er eine Wolldecke, die er behutsam über den schlafenden Körper legte. »Warum sagst du denn nicht, wenn du erschöpft bist?«

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